Feinde

An dieser Stelle soll nicht von dem Feind der Lurche (Wörterbuch) schlechthin die Rede sein: Dem Menschen. Ihm gebührt ein interner Link eigenes Kapitel auf dieLurche.de. Hier in diesem Kapitel geht es darum, bei welchen Tieren Lurche (Wörterbuch) auf dem Speiseplan stehen, welche Arten die Amphibien zum Überleben brauchen und sie dabei zumindest gelegentlich umbringen.
Ringelnatter
Ringelnatter (Natrix natrix).
©2003 Wolfgang Wuster

Frösche & Co. sind ein beliebtes Nahrungsmittel - nicht nur bei Franzosen. Auch andere Säugetiere wie Fuchs, Marder, Dachs, Igel, Ratte, Otter und Katze stellen den Amphibien nach. Vor diesen Nachstellungen sind Lurche (Wörterbuch) trotz ihrer giftigen Haut zumindest hierzulande nicht sicher. Wenn ich auch schon von Katzen gehört habe, denen es nach zu intensivem Kontakt mit einem Froschlurch (Wörterbuch) gar nicht mehr gut ging...

Um die 100 Vogelarten ernähren sich in Europa zumindest gelegentlich von Lurchen (Wörterbuch) oder von deren Entwicklungsstadien. Storch und Graureiher sind die Bekanntesten. Aber auch Entenarten haben nichts gegen einen kleinen Imbiss aus Froschlaich oder Junglurchen. Raubvögel - auch Eulen und Käuze - beteiligen sich an der so genannten Bestandsregulierung der Amphibien.

Unter den Reptilien sind die Schlangen die größten Feinde der Lurche (Wörterbuch) in Deutschland. Nicht nur Ringelnattern sind scharf auf Amphibien. Auch die anderen Schlangen verschmähen Frosch, Salamander (Wörterbuch) und Molch (Wörterbuch) nicht.
Jungtiere dürften gelegentlich auch Opfer anderer Echsen in Deutschland werden, soweit sich beide Tiergruppen überhaupt begegnen - was bei der Vorliebe für trocken-warme Standorte für die Reptilien nicht selbstverständlich ist.

Dagegen ist es für andere Amphibien keine Sensation, wenn sie einen ihrer Verwandten treffen - und verspeisen. Besonders die Larven (Kaulquappen (Wörterbuch)) werden oft Opfer anderer Amphibien. Oft sogar der eigenen Art. Kannibalismus oder zumindest Jäger-Beute-Beziehungen innerhalb einer Tiergruppe muten auf den ersten Blick recht brachial an, sind in der Natur jedoch nicht selten. Gemacht wird was erfunden ist. Wenn es dann noch erfolgreich ist, können wir uns heute das Phänomen in freier Wildbahn ansehen - ob's in unsere Schubkästchen und zu unseren Moralvorstellungen passt oder nicht.

Der Appetit vieler Fischarten nach Laich, Kaulquappen und erwachsenen Amphibien wird vielerorts als ein Problem dafür angesehen, dass die Amphibienzahlen zurückgehen. Genauers dazu können Sie im Kapitel interner Link Gefährdung nachlesen. Hier nur soviel: Wenn überhaupt, dann ist der Mensch das Problem, weil er Fische in Gewässer ausbringt, in denen sie sonst nie vorkommen würden.
Gliederfüßer (Wörterbuch) sind der artenreichste Tierstamm auf Erden. Auch hier gibt es Lebensformen, die Amphibien zum Überleben nutzen. Meist dienen die Lurche (Wörterbuch), ihre Larven oder Eier direkt als Beute (Libellenlarven, Wasserspinnen, Gelbrandkäfer, Krebse,...). Die Krötenfliege (Wörterbuch) nutzt Froschlurche (Wörterbuch) als lebende Speisekammer für ihren Nachwuchs: Die Maden fressen den Lurch (Wörterbuch) von innen auf (meist interner Link Erdkröten aber auch interner Link Feuersalamander, interner Link Laubfrosch, interner Link Geburtshelferkröte, interner Link Kreuzkröte, interner Link Wechselkröte, interner Link Grasfrosch und interner Link Teichfrosch).

Unter den Würmern gibt es zahlreiche Vertreter, die bei Amphibien als Parasiten auftreten. Der wohl bekannteste Vertreter dieser Gruppe ist der medizinische Blutegel (Wörterbuch). Bisher war man der Meinung, medizinische Blutegel würden sich hauptsächlich von Säugerblut ernähren. Erst in jüngster Zeit ergaben sich Erkenntnisse dafür, dass Amphibien nicht nur gelegentlich das Opfer von Blutegelattacken werden. Es scheint so zu sein, dass Amphibien eines der Nahrungsreservoirs der Blutegel darstellen - bis sie 'mal wieder an einem der leckeren energiereichen aber seltenen Säuger lutschen können.

Weiterführende Links

  • Das nächste Kapitel in der geführten Tour: interner Link Gefährdung.
  • Wenn Sie mehr wissen wollen zur Bestandsentwicklung der Lurche (Wörterbuch), dann wechseln Sie ins Kapitel interner Link Gefährdung.
  • Hier geht es zu einem Original-Artikel (PDF), der sich u.a. mit der interner Link Biologie der Krötengoldfliege befasst.
  • Nochmals Krötengoldfliege: Als wahres interner Link Gruselkabinett.
  • Auch Blutegel sind keine Kostverächter was Lurche angeht. Hier eine kleine Doku zum Thema interner Link Blutegel und Lurche.