Entwicklung
Lurche
( )
legen Eier. Ohne dass die Eltern auch nur einen Gedanken an ihren Nachwuchs
verschwenden, schlüpfen daraus Kaulquappen
( ).
Die Kaulquappen
( )
wandeln sich irgendwann
in erwachsene Tiere um. Damit ist zum Thema Individualentwicklung von Lurchen alles gesagt.
Der in der Einleitung dargestellte Ablauf entspricht dem Standardschema zur Lurchvermehrung,
das sich in vielen unserer Köpfe eingenistet hat. Aus deutscher und europäischer
Sicht verständlich. Obwohl es auch hierzulande einige erstaunliche
Ausnahmen von dieser Regel gibt. Und es werden immer mehr, je mehr wir von unseren
kleinen Lebensgenossen erfahren.
Verschiedene Details und Spielarten in Sachen Lurchentwicklung:
- Die Eier der Lurche
()
haben keine Eihüllen (Amnion
())
und keine Schale. Das ist einmalig bei landlebenden Vierbeinern
()
und ein weiteres Merkmal, das die Lurche
()
mit den Fischen gemeinsam haben.
Die Embryonen der Amphibien stehen in direktem Kontakt mit dem sie
umgebenden Medium. Folge: Große Gefahr der Austrocknung und starke
Wechselwirkung mit im Wasser gelösten Substanzen.
- Gesteuert durch einen Stoff, der unserem Schilddrüsenhormon ähnlich ist,
findet die Metamorphose
()
statt. Damit einher gehen einschneidende Veränderungen in Anatomie
()
und Physiologie
():
Umbau des Haltungs- und Bewegungsapparates (z.B. Entstehung von Gliedmaßen),
Umstellungen in der Atmung, Veränderungen in den
Ausscheidungsfunktionen, Modifikationen in der Haut und dem Verdunstungsschutz,
hormonelle Veränderungen (z.B. Aufbau eines Fortpflanzungszykluses),
sensorische Anpassungen (z.B. Entfall des Seitenlinienorgans)...
- Bei manchen Arten unterbleibt die Metamorphose
()
ganz oder teilweise. Es kommt zur Neotenie
().
Tiere dieser Arten werden geschlechtsreif, bevor sie
(alle) Eigenschaften des Jugendstadiums verloren haben: Sie pflanzen sich als
Larven fort. Beispiele solcher Arten sind der Axolotl
()
aus Mexiko und der Grottenolm
()
aus den Karsthöhlen des Balkans.
- Bei unseren einheimischen Fröschen
()
und Kröten
()
findet eine äußere Befruchtung
statt. Das heißt, dass die Eier erst außerhalb des Mutterleibs mit dem Sperma
in Berührung kommen. Doch schon bei unseren Molchen
()
und Salamandern
()
sieht die Sache anders aus: Das Männchen setzt seinen Samen in Form einer
Spermatophore
()
ab. Das Weibchen nimmt das Samenpaket in seine Kloake
()
auf. Es findet eine innere Befruchtung statt - bei den Salamandern
()
sogar an Land!
- Der Ablauf "Eiablage » Kaulquappe
()
(Larve) » Jungtier"
muss nicht auf den ersten Blick erkennbar sein. Zumindest gibt es viele Arten, bei denen das Muttertier
fertige Larven oder gar Jungtiere zur Welt bringt. Beim
Feuersalamander
z.B. schlüpfen die Larven genau im Moment der Eiablage. Es kommen fertige
Kaulquappen zur Welt..
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